Senioren WM im Oman
Ein ganz besonderes Erlebnis
Auf eine ganz besondere Reise machten wir (Danny Braun und Conny Metz) uns im Januar, nachdem wir uns im letzten Jahr spontan entschlossen hatten, erstmals an der Senioren-WM im Oman anzutreten, da gerade der ungewöhnliche Austragungsort uns beide faszinierte.
Am 14.01.2023 begann die Reise und bereits am Flughafen wurden erste Kontakte zu anderen TTlern geknüpft, die im gleichen Flugzeug saßen. Spät abends kamen wir im Hotel in Muscat an, aber bereits am nächsten Morgen unternahmen wir eine erste Erkundungstour in die Altstadt mit einem sehr freundlichen Taxifahrer. Danach ging es ins Convention Center, einem höchst modernen Austragungsort, zur Akkreditierung und Eröffnungsfeier. Auch die Eröffnungsfeier, bei der 69 teilnehmende Nationen vertreten waren und zur Begrüßung traditionelle Schwerttänzer und Trommler auftraten, blieb sehr beeindruckend in Erinnerung.
Doch danach wurde es ernst. Montags morgens begann die Damen Ü55-Konkurrenz bereits am frühen Morgen. Wir waren sehr aufgeregt und konnten unsere Gegnerinnen nur schwer einschätzen. Letztlich lief die Gruppenphase für uns fast perfekt, wir belegten beide Platz 2 in der Gruppe und qualifizierten uns damit für die Hauptrunde. Danny konnte hierbei die ukrainische Gruppensiegerin Andrieieva in den 5. Satz zwingen und siegte klar über ihre weiteren Gegnerinnen aus Indien und Korea. Conny hatte die auf Position 1 gesetzte spätere Weltmeisterin aus Dänemark, Pia Toelhoj, in der Gruppe, die immerhin im 3. Satz eine Auszeit benötigte. Gegen die weiteren Gegnerinnen aus Indien und Kanada lautete die Bilanz 1:1, aber dank des guten Satzverhältnisses war der 2. Platz sicher. Bereits nach der Gruppenphase wurden erste internationale Freundschaften geschlossen und Kontaktdaten ausgetauscht.
Dienstags im Doppel machten wir es noch besser. Hier gewannen wir unsere Gruppe erneut gegen ein indisches Duo und gegen 2 Norwegerinnen, gegen die wir zwar in 4 Sätzen siegreich blieben, aber zwischenzeitlich doch etwas zittern mussten.
Der spielfreie Tag am Mittwoch wurde zum ausgiebigen Touri-Programm genutzt. Höhepunkt war hier die Besichtigung der Sultan-Quaboos-Moschee, die uns beide sehr beeindruckte.
Donnerstags begann die K.O-Runde im Einzel. Conny wurde gegen Katarzyna Moura gelost, eine für die Vereinigten Arabischen Emirate startende Polin, und musste letztlich nach 4 Sätzen deren Überlegenheit anerkennen. Danny kämpfte in 5 knappen Sätzen die Norwegerin Bente Ulstein nieder, die wir bereits aus dem Doppel kannten. Im Achtelfinale war dann jedoch Ulrika Quist (eine für Monaco startende Schwedin) nicht zu schlagen.
Freitags im Doppel trafen wir zunächst auf zwei Koreanerinnen, gegen die ein sehr taktisch geprägtes Match entstand. Angespornt durch eine unfaire Aktion der Koreanerinnen schafften wir nach dem verlorenen ersten Satz die Wende und siegten knapp in 4 Sätzen. Im Viertelfinale standen wir einem dänischen Duo Polk/Rytter gegenüber und schnupperten tatsächlich ein kleines bisschen an einer Medaille. Die drei ersten Sätze endeten alle in der Verlängerung, wobei wir aber erst den dritten Satz für uns entscheiden konnten. Leider hatten wir im vierten Satz nur noch wenig entgegenzusetzen und mussten unseren Gegnerinnen gratulieren. Letztlich waren wir aber hoch zufrieden und hatten sowohl im Einzel als auch im Doppel das Optimale herausgeholt. Aber uns werden ganz besonders die tolle Atmosphäre des Turniers und vielen internationalen und freundschaftlichen Begegnungen in Erinnerung bleiben.
Nach dem sportlichen Teil schloss sich noch eine einwöchige Rundreise durch den Norden Omans an, die ebenfalls von tollen und vielseitigen Erlebnissen, weiteren TT-Kontakten und werdenden Freundschaften geprägt war. Für uns beide war die Übernachtung im Wüstencamp der Höhepunkt, mit einer Allrad-Tour über die Sanddünen mit Fahrer Abdullah „Schuhmaker“, einem Sundowner mit Kaffee und Datteln, dem Sternenhimmel über der Wüste und einem Kamelritt in den Sonnenaufgang.
Tief beeindruckt von diesen vielseitigen Erlebnissen kamen wir nach zwei Wochen wieder glücklich in Deutschland an und werden sicher noch lange von diesen Eindrücken zehren.